In den letzten Jahrzehnten haben sich Forscher verstärkt mit alternativen Kühltechniken auseinandergesetzt, die auf fluorkohlenstoffhaltige Kältemittel verzichten. Technologien wie die ferroelastische Kühlung versprechen hohe Wirkungsgrade, eine effizientere Nutzung der Ressourcen und die Reduzierung der Treibhausgasemissionen. Bei dieser Form der Kühlung kommen Drähte einer auf Nickel/Titan (NiTi) basierenden, pseudoelastischen Formgedächtnislegierung zum Einsatz. Eine mechanische Belastung der NiTi-Drähte bewirkt auf Grund einer spannungsinduzierten martensitischen Umwandlung große, reversible Verformungen. Es entsteht ein Martensit und thermische Energie wird an die Umgebung abgegeben. Unter Entlastung verwandelt sich der spannungsinduzierte Martensit zurück in den ursprünglichen Austenit. Dafür ist die Zufuhr thermischer Energie aus der Umgebung nötig.

Um das Einsparungspotenzial der ferroelastischen Kühlung maximal auszuschöpfen, muss sich der gesamte Verformungsprozess optimal regulieren lassen. Die Forscher möchten Parameter wie die Frequenz oder die Phasenverschiebung zwischen der mechanischen Belastung und dem Wärmeübergang unabhängig steuern. Zudem wollen sie die daraus resultierende Kühlleistung für ein bestimmtes Material und eine bestimmte Gerätegeometrie messen. Dafür haben Seelecke und Schmidt eine abbildende Mess-Plattform entwickelt.

Diese arbeitet mit einer ImageIR® 9300. Die High-End- Wärmebildkamera ist mit einem 1-fach-Mikroskopobjektiv ausgestattet und erfasst den zu messenden Draht, dessen Durchmesser nur ca. 150 μm beträgt. Die exakte thermografische Temperaturmessung auch an längeren Drahtabschnitten wird durch die geometrische Auflösung von 15 μm sichergestellt. Auf diese Weise können die Forscher die ferroelastischen Kühleffekte sehr genau zurückverfolgen. Dank des (1.280 x 1.024) IR-Pixel-Detektors der Kamera überwachen die Saarbrücker Wissenschaftler lange Teile des winzigen Drahts und erfassen die strukturellen Veränderungen. Die hohe zeitliche Auflösung der ImageIR® 9300 von bis zu 106 Hz im Vollbildformat ermöglicht ihnen zudem das Verfolgen auch kurzzeitiger Temperaturveränderungen.

Infrared camera ImageIR® 9300 Series from InfraTec
Erfahren Sie mehr über die Kameraserie ImageIR® 9300

InfraTec-Lösung

Saarland University
Zentrum für Mechatronik u. Automatisierungstechnik

www.zema.de

Wärmebildkamera: ImageIR® 9300

Nickel-Titan-Drähte im Zugversuch

Ähnlich anspruchsvoll gestaltet sich die Auswertung der Thermogramme. Reflektionseffekte und kompliziert zu bestimmende Emissionsgrade zählen zu den regelmäßigen Herausforderungen. Seelecke und sein Team schätzen daher die integrierten Korrekturmodelle der mitgelieferten IRBIS® 3. „Mit der Software können wir erstaunlich viele Effekte kompensieren. Das erleichtert unsere Arbeit spürbar.“ Die Software ergibt zusammen mit dem großen Detektorformat und der hohen geometrischen, thermischen und zeitlichen Auflösung ein Paket, das die ImageIR® 9300 für den Einsatz in der Materialforschung bestens qualifiziert. Und nebenbei trägt diese Kombination hoffentlich ihren Teil dazu bei, dass wir alle in absehbarer Zeit mehr Energie sparen und die Umwelt schonen können.

Vorteile der Thermografie-Lösung in dieser Anwendung

  • Erfahren Sie mehr über das modulare Kamerakonzept

    Modularer Kameraaufbau für Ihre Flexibilität

    Durch den modularen Aufbau der Kameraseri ImageIR® kann die Kamera an alle Anforderungen des Anwenders angepasst werden. In jede Richtung wird so ein kundenspezifisches Thermografiesystem realisiert. Doch auch im Nachgang kann die ImageIR® bei geänderten Messanforderungen nach- oder umgerüstet werden. Auf diese Weise ist eine maximale Investitionssicherheit gewährleistet.

  • InfraTec thermography - Geometrical Resolution

    Geome­tri­sche Auflö­sung – Effi­zient komplexe Baugruppen analy­sieren

    Wärmebildkameras von InfraTec mit gekühlten und ungekühlten Detektoren verfügen über native Auflösungen von bis zu (1.920 × 1.536) IR-Pixeln. Räumlich hochaufgelöste Thermogramme stellen sicher, dass Komponenten und Baugruppen bis ins kleinste Detail abgebildet sind und dadurch Fehler sicher erkannt und präzise lokalisiert werden können.

Relevante Branchen & Applikationen

  • High-Speed-Thermografie
    High-Speed-Thermografie

    High-Speed-Thermografie

    Seien Sie noch schneller und analysieren Sie Temperaturdaten bei höchsten Prozessgeschwindigkeiten mit einer Wärmebildkamera.

  • Mikrothermografie
    Mikrothermografie

    Mikrothermografie

    Die Mikrothermografie ermöglicht die thermische Analyse feinster Strukturen im µm-Bereich und somit eine detaillierte Darstellung der Temperaturverteilung auf komplexen elektronischen Baugruppen und Komponenten.